Über künstliche Befruchtung und Reproduktionsmedizin
Die Verfahren der künstlichen Befruchtung können kinderlosen Partnern zu ihrem Wunschbaby verhelfen. Dabei werden Samen und Eizelle außerhalb oder innerhalb des Körpers der Frau zusammengebracht.
Künstliche Befruchtung – Allgemeines
15 und 20 Prozent der Paare bleiben in Deutschland ungewollt kinderlos. Deshalb wurden zum Beispiel 2006 ungefähr 60.000 „künstliche Befruchtungen“ vorgenommen. Jedoch ist nicht jede künstliche Befruchtung erfolgreich. Häufig müssen mehrere Behandlungen vorgenommen werden, bis die Befruchtung zu einer Schwangerschaft führt.
Techniken der Reproduktionsmedizin
Der behandelnde Arzt wird von Person zu Person klären, welche Techniken angewendet werden können und müssen. Für eine Kinderwunschbehandlung sind immer mehrere Termine erforderlich, da viele Untersuchungen und eventuell mehrere Behandlungsschritte notwendig sind. In manchen Fällen kann sich eine Behandlung zur künstlichen Befruchtung mehrere Monate hinziehen.
Die Techniken der Reproduktionsmedizin sind:
- Insemination / Übertragung der Samen
- In-vitro-Fertilisation / IVF
- Intracytoplasmatische Spermieninjektion / ICSI
- Intratubarer Gametentransfer / GIFT
Es kann nicht für ein Eintreten der Schwangerschaft garantiert werden. Paare, die sich für eine oder mehrere der Techniken entscheiden, müssen viel Ausdauer, psychische Stärke und Geduld mitbringen.
Risiken und Komplikationen
Die einzelnen Techniken, wie IVF und ICSI, bergen verschiedene Risiken und Komplikationen. Die Hormonstimulation, die einigen Verfahren vorangeht, kann zu ungewollten Mehrlingsschwangerschaften führen. Die Hormonstimulation greift darüber hinaus stark in den Hormonhaushalt der Frau ein. Eventuelle operative Eingriffe können Verletzungen und Infektionen an Blutgefäßen, Blase oder Darm herbeiführen. Bei einer eventuellen Spermaentnahme aus den Hoden besteht auch beim Mann eine Verletzungsgefahr.
Zusätzlich zu eventuellen körperlichen Nebenwirkungen, kann die Behandlung eine psychische Belastung für das Paar sein, vor allem bei einem sehr langen Behandlungszeitraum.
Regelungen zur Durchführung
Im Folgenden werden kurz die Richtlinien für die Durchführung von Insemination, IVF, ICSI und weiteren Techniken der künstlichen Befruchtung, benannt.
- Es sollten nur Samen- und Eizellen des Partners verwendet werden.
- Krankenversicherte über 25 Jahren haben Anspruch auf teilweise Kosten – Übernahme. Männliche Versicherte über 50 Jahre und Frauen über 40 Jahre haben keinen Anspruch mehr auf eine teilweise Kosten – Übernahme.
- Beide Partner müssen HIV-negativ sein.
- Vor der Behandlung muss ein Beratungs- und Aufklärungsgespräch über medizinische, soziale und psychische Aspekte der künstlichen Befruchtung, erfolgen.
- Die Krankenkasse muss zunächst einen Behandlungsplan erhalten und muss diesem Plan zustimmen.
- Nur bei Aussicht auf Erfolg darf eine oder mehrere Techniken angewendet werden.
Einige Gesetze setzen Grenzen in der Reproduktionsmedizin. In Deutschland sind beispielsweise Embryonenspenden, Eizellenspenden, Leihmutterschaft und die Präimplantations-Diagnostik verboten (nach dem Embryonenschutzgesetz).
Krankenkassen – Kostenübernahme einer künstlichen Befruchtung
Behandlungen zur künstlichen Befruchtung sind Teil der Leistungen der Krankenkassen. Die Krankenversicherungen zahlen im Normalfall auch die Untersuchung, in der die Kinderlosigkeit festgestellt wurde. Die Kosten und deren Übernahme für die verschiedenen Behandlungen sind für jeden Fall gesondert geregelt. So müssen sich unverheiratete Paare darauf einstellen, dass die Krankenkasse die Kosten für die künstliche Befruchtung nicht bezahlt. Weitere Informationen geben die einzelnen Krankenversicherungen.
Die Hälfte der Kosten einer Insemination inklusive der hormonellen Stimulation wird von der gesetzlichen Krankenkasse für bis zu drei Behandlungen getragen. Insemination ohne hormonelle Stimulation wird zur Hälfte für bis zu acht ärztlichen Behandlungen übernommen.
Die gesetzlichen Krankenkassen tragen bei der IVF und der ICSI die Hälfte der Kosten für bis zu drei Behandlungen. Wird nach dem zweiten Versuch immer noch keine Eizelle befruchtet, dann wird häufig, wegen fehlender Erfolgschancen, keine künstliche Befruchtung mehr bezahlt.
Tipp: Vermeiden Sie diese 3 Lebensmittel unter allen Umständen, wenn Sie schwanger werden wollen!